Schlagzeilen wie „FrankfurterU-Bahn-Schläger werden rückfällig" oder „Wegen versuchten Mordes sind die beiden MünchnerU-Bahn-Schläger zu hohen Haftstrafen verurteilt worden." und „Nach der Prügelattacke am BerlinerAlexanderplatz stirbt Jonny K." kenne alle aus der Zeitung. Aber dass solche Schlagzeilen heißen „Ohne Grund soll er einem 18-Jährigen in einer U-Bahn in Fürthmit der Faust mehrfach ins Gesicht geschlagen haben" damit rechnet hier kaum jemand. Es macht jedoch deutlich, warum an der Martin-Segitz-Schule das Zivilcourage-Training der Bundespolizei unter dem Motto „Gegen Gewalt mit Herz und Verstand" nicht eine einmalige Sache bleiben sollte, sondern auch in diesem Jahr wieder stattfindet. Erst machen sich die Schüler unter der Anleitung der Polizisten einmal klar, was Gewalt überhaupt ist - sie bilden ihren eigenen Gewaltstrahl. Hierbei wird deutlich, dass jeder ein anderes Empfinden über die „Schwere" von Gewalttaten hat. Doch alle Theorie ist grau, wichtiger ist zu wissen wie man sich im Falle einer Gewalttat verhalten soll.
„Was kann ich tun um die Eskalation von Gewalt zu verhindern?" Dieser Fall wird aktiv durchgespielt. Unter der Anleitung von Polizeihauptmeister Kaiser üben die Schüler der 10ten Klassen wie sie reagieren sollen ohne sich selbst dabei in Gefahr zu bringen. So erleben sie in den vier Stunden Training eine Polizei zum Anfassen.
Und wie kommt das Training in den Klassen an?
„Der Praxisanteil war klasse" – „die Theorie vielleicht etwas lang" – „die Theorie war aber wichtig" – „die Polizei ist ja richtig nett" – „hab ich mir schlimmer vorgestellt" – „echt geil" – „hat sich gelohnt" – dies ist nur ein kurzer Auszug aus den Schülerreaktionen auf das Training. Ein einstimmiges „JA" gab es bei der Frage nach einer Wiederholung: „Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!"