So ruhig ist es selten in der Pausenhalle – trotz voller Besetzung. Im Rahmen des Projektes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" – einem Motto, dem sich die Martin-Segitz-Schule seit 2011 intensiv widmet – führte die mobile Theatergruppe „ueTheater" aus Regensburg das Stück „Elly und Ingo" auf. Es ist ein Lehrstück gegen Rechtsextremismus, für Toleranz und Menschenrechte.
Auf der einen Seite der gewalttätige Neonazi Ingo, eine Figur aus der heutigen Zeit – auf der anderen Seite die Regensburger Lehrerin Elly Maldaque, die sich für ihre Mitmenschen engagierte, gegen die gesellschaftlichen Zustände ihrer Zeit revoltierte und am 20. Juli 1930 unter ungeklärten Umständen verstarb.
Die Intensität mit der die beiden Schauspieler Daniel Zimpel und Kirstin Rokita ihre Rollen spielen, aber auch die besondere räumliche Nähe zu den Schauspielern bringt das Thema den Schülern im wahrsten Sinne des Wortes zum Greifen nahe, macht sie betroffen und bringt sie zum Nachdenken. Dies zeigte sich auch in dem, an das Stück anschließende Gespräch mit den beiden Schauspielern und dem Autor des Stücks Kurt Raster. Die Frage „woher rührt rechte Gewalt?" konnte hier sicher nicht geklärt werden, aber es war ein spannender Anstoß, sich weiter mit dem Thema auseinanderzusetzen.